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alternovum Ausgabe 2/2022

Aktivierung in der Tagespflege im KWA Georg-Brauchle-Haus

Lebensfreude und Lebensqualität stehen im Zentrum der Arbeit von Christiane Minnich und ihrem Team.

München, 03. September 2022

Sowohl Stiftsbewohner als auch ältere Menschen aus der Umgebung können für einzelne oder mehrere Tage in der Woche einen Platz in der Tagespflege buchen. Je nach Pflegegrad übernimmt die Pflegekasse die Kosten ganz oder teilweise. Im KWA Georg-Brauchle-Haus berät Christiane Minnich Interessierte und ihre Angehörigen. Sie leitet dort die Tagespflege.

Wie werden die Besucher der Tagespflege eigentlich betreut? „Wir orientieren uns daran, worauf die Gäste Lust haben“, sagt Minnich. Bei Bewegungsspielen sind Dosenwerfen, Tischkegeln und Tennisspielen mit dem Luftballon beliebt. Motorik und Konzentration werden aber auch bei Bastelarbeiten trainiert. Dabei entsteht beispielsweise Tischschmuck oder Fensterdekoration. Zur Weihnachtszeit werden natürlich Tannenzweige und Zapfen verarbeitet: Allein das Anfassen und der Duft von Naturmaterialien animieren zum Mitmachen.

Gedächtnistraining ist oft sehr unterhaltsam. Wenn beispielsweise Sprichwörter zu vervollständigen sind, ähnelt das einem TV-Quiz: Antworten werden von den anderen bestätigt oder berichtigt. Wirklich jeden Tag wird gesungen. Meist summt eine Betreuungskraft ein Lied an oder singt die erste Zeile. Wenn niemand darauf eingeht, versucht sie es mit einer anderen Melodie oder ein wenig später. Volkslieder sind noch vielen geläufig. Auch das Schlager-Kartenspiel kommt gut an. Kartenspiele, Gesellschaftsspiele und Strategiespiele fördern das Miteinander, gestalten den Tag kurzweilig. 

Minnichs Team bezieht die Tagespflegegäste in möglichst viel Alltägliches ein. Das reicht vom gemeinsamen Kuchen backen über Tisch decken und abräumen bis hin zum Auf- und Abbau eines Spiels. Doch neben Wiederkehrendem, das dem Tag Struktur gibt, implementieren die Betreuungskräfte auch immer wieder besondere Themen. Urlaub zum Beispiel. Da können die Tagespflegegäste ihre Bilderalben zeigen und von Urlaubsreisen erzählen, sich darüber austauschen. 

Nicht alle Gäste können sich noch gut artikulieren und gut bewegen. Für sie ist Einzelbetreuung sinnvoll, kann ein Handbad, ein Spaziergang, ein Einzelgespräch oder basale Stimulation das Wohlbefinden verbessern. Wer trotz diverser Einschränkungen erkennbar positiv auf Gruppenaktivitäten reagiert, darf natürlich dabeisitzen und auf eigene Weise teilhaben.

Stiftsbewohner kennen einander ja oft schon einige Jahre. Ist das für externe Gäste ein Nachteil? „Ganz im Gegenteil“, sagt Minnich. „Sie ergänzen sich gut.“ Sogar neue Freundschaften können entstehen, wenn man Gemeinsamkeiten entdeckt. Als beispielsweise drei Gäste herausfanden, dass sie in Norddeutschland aufgewachsen sind, „schnackten“ sie prompt auf Plattdeutsch und tauschten Telefonnummern aus.
 

>> Weitere Informationen zur Tagespflege im KWA Georg-Brauchle-Haus
 

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