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alternovum Ausgabe 2/2019

Harmonie und Farbenpracht im KWA Stift im Hohenzollernpark

Ein Beitrag von Jörg Peter Urbach.

Berlin, 23. August 2019

Auf ihren prachtvollen und farbenfrohen Stiftspark sind sie in Berlin heute alle stolz. Die Hausleitung genauso wie der Gärtner und die Besucher – vor allem aber jene Bewohner, die bei der gärtnerischen Gestaltung und Pflege von Anfang an aktiv mitwirkten und unterstützten.

Seit 2007 engagiert sich die leidenschaftliche Hobbygärtnerin Anneliese Gabel für das grüne Herz des Stifts im Hohenzollernpark. Woran sie sich erinnert: „Anfangs tummelten sich noch zahlreiche Wildkaninchen auf dem Gelände. Im sandigen Boden hatten sie ihre Höhlen angelegt.“ Die Kaninchen hatten den Garten „erobert“ und machten leider vielen Pflanzen den Garaus.

Stiftsbewohner Detlev Weber kümmerte sich schließlich in Abstimmung mit der Stiftsdirektion darum, die Kaninchen von den Blumenbeeten fernzuhalten. „Wenn wir am Abend etwas neu gepflanzt hatten, war es am nächsten Morgen abgefressen. Wir mussten handeln. Also habe ich mit Unterstützung von Praktikanten Zäune und Türen so umgebaut, dass den Kaninchen die Schlupflöcher versperrt sind.“

Als das gemeistert war, konnte die neue Gartengestaltung beginnen. Anneliese Gabel hatte schon in ihrer Wahlheimat Dortmund den eigenen Garten wie einen kleinen Park gestaltet und brachte sich nun mit ihrem ausgeprägten Pflanzenwissen in die Arbeit der professionellen Gärtner ein. Pflanzen, Stauden und Sträucher wurden ausgewählt, angepflanzt und gepflegt.

„Anfangs haben wir von Hand gegossen, heute gibt es eine Beregnungsanlage“, erzählt Gabel. Ihre lebenslange Liebe zum Gärtnern erklärt sie so: „Ich sehnte mich schon immer nach Blumen und brauchte die Natur. Deshalb war ich glücklich, dass ich bei uns im Stift meine Leidenschaft für Gartenarbeit weiterführen konnte.“

2013 engagierten sich Gabel und Weber für einen neuen Baum in der Parkanlage des Stifts. „Da hat die Hausgemeinschaft an einem Strang gezogen. Alle Bewohner haben etwas beigetragen – und so konnten wir einen wunderbaren Kanadischen Ahorn pflanzen lassen“, erzählen Gabel und Weber. „Das ist wirklich unser Baum, der uns jedes Jahr mit seiner wunderbaren Färbung im Herbst erfreut.“ Ob den Bewohnern wohl bewusst war, dass der Ahornbaum in früheren Zeiten als schützender Hausbaum in Hausnähe gepflanzt wurde?

2014 komplettierte Ildefons Menges das Bewohner-Gärtner-Trio: „Ich liebe es, Blumen umzusetzen und Sträucher zu schneiden. Und die Bewegung tut mir gut.“ Noch im gleichen Jahr erhielten die drei dann professionelle Unterstützung durch den neuen Stiftsgärtner Bernd Neumann. Der Landschaftsgärtner und die Bewohner mit dem grünen Daumen harmonierten von Anfang an perfekt und arbeiten auch heute Hand in Hand.

„Wir profitieren laufend voneinander. Gerade was gärtnerische Traditionen angeht, nehme ich gerne Hinweise von den Bewohnern auf. Und sie freuen sich, wenn ich die botanischen Pflanzennamen erkläre“, berichtet Neumann. „Ich übernehme natürlich vor allem die schweren körperlichen Arbeiten.“ Aber die Bewohner legen auch heute noch gerne selbst Hand an, Anneliese Gabel schneidet mit Vorliebe Hortensien, stillt diese Arbeit doch ihr „ausgeprägtes Bedürfnis nach Harmonie“. 

Diese Harmonie spiegelt sich heute in den Anlagen des Stiftsparks wider – Efeu, Forsythien, Perlmuttsträucher, Rosenbeete, Lavendel, Oleander und Wein bieten über das Gartenjahr hinweg eine beeindruckend farbenfrohe Pracht. Geschaffen von Naturliebhabern. Zur Freude aller.

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