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alternovum Ausgabe 2/2019

KWA Zukunftspioniere im KWA Stift Rupertihof

Ein Beitrag von Lisa Brandl-Thür.

Rottach-Egern, 17. August 2019

Mit Spannung erwarteten im vorigen Frühjahr die Bewohnerinnen und Bewohnern des KWA Stifts Rupertihof die Auftaktveranstaltung zur Vorstellung des Projekts KWA Zukunftspioniere durch Professor Martina Wegner von der Hochschule München. Sie ist die wissenschaftliche Begleiterin des Projekts, beschrieb, worum es dabei geht: Nämlich um das Finden, Besprechen, Planen und Realisieren von Maßnahmen, die Nachhaltigkeit betreffen und zukunftsgerichtet sind.

Nach ausführlicher Erläuterung durch Wegner wurde den Anwesenden rasch klar, wie drängend dieses Thema auch im Wohnstift ist, und, dass es hierbei nicht um die „große“ Weltverbesserung geht, sondern um die kleinen Dinge, die jeder in seinem Alltag verändern kann, um einen Beitrag für eine bessere Zukunft zu leisten.

Noch während der Veranstaltung zeigte sich, dass den Bewohnern insbesondere das Thema Recycling von Plastikmüll und die Mülltrennung im Haus am Herzen liegt, sowie eine insektenfreundliche Gartengestaltung. So bildeten sich zwei Gruppen mit engagierten Bewohnern, die sich der beiden Themenfelder annahmen. Es wurden Begehungen von Haus und Garten durchgeführt, das Internet durchforstet und schon bald lagen erste schriftliche Konzepte und Vorschläge vor. An den Plänen zur Umsetzung musste dann noch gemeinsam gefeilt werden, denn die KWA Zukunftspioniere gaben sich nicht mit kleinen Veränderungen zufrieden.

Die Vorschläge der „Plastikgruppe“ nahm die Stiftsleiterin zum Anlass, das Müllkonzept des Hauses zu überdenken und umzustellen. Stationen zur Mülltrennung für Bewohner und Mitarbeiter wurden in allen sechs Häusern des Rupertihofs eingerichtet, Maßnahmen der weiteren Entsorgung besprochen und die Konzeption des Müllraumes in der Anfahrtszone überarbeitet. Durch die Trennung des Plastikmülls wurde ein großer Restmüllcontainer überflüssig. Die Bewohner des Stifts erhielten im Rahmen der Aktuellen Stunde und als schriftliche Zusammenfassung ausführliche Informationen zum Thema Recycling von Plastik. So konnte diese Gruppe bald einen nachhaltigen Erfolg verbuchen. Das Thema soll im Rahmen von Workshops und Vorträgen über die Möglichkeiten zur Vermeidung von Plastikabfall noch vertieft werden.

Die „Gartengruppe“ nahm alle Bereiche des Stiftsgartens in den Blick, analysierte regelrecht wissenschaftlich und übergab ein umfangreiches Konzept zur Neugestaltung an die Hausleitung. Nicht alle Vorschläge konnten und können sofort verwirklicht werden, da notwendige Ressourcen erst bereitzustellen und gegenläufige Interessen sorgfältig abzuwägen sind. Doch auch diese Gruppe konnte inzwischen eine erste Maßnahme realisieren, mit Unterstützung des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend, im Rahmen der Aktion „72 Stunden - uns schickt der Himmel“. Im späten Frühjahr dieses Jahres machte sich eine Gruppe engagierter junger Menschen daran, ein Feld im Innenhof des Rupertihofs umzugraben und als Insektenweide zu gestalten. Die Aktion wurde sachkundig von der Leiterin der Gartengruppe begleitet. Der Austausch mit den Jugendlichen war für die Bewohnerinnen und Bewohner eine große Freude. Seit in diesem Bereich vieles blüht, beobachten die KWA Zukunftspioniere des Rupertihofs aufmerksam, welche Insekten sich dort tummeln, von der Biene bis zum Schmetterling. 

Die Aktivitäten im Rupertihof zeigen: Nicht nur junge Menschen engagieren sich für unser aller Zukunft, sondern auch Seniorinnen und Senioren möchten ihren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und für eine gute Zukunft für alle Lebewesen leisten. Hierbei zählt jede Aktion. Und wenn diese gemeinschaftlich mit jungen Menschen gestaltet wird, ist dies auch ein Beitrag zur intergenerativen Verständigung!

 

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