INTERVIEW mit dem Musiker und Stifter. – Von Sieglinde Hankele.
Herr Maffay, mit der Schlager-Ballade „Du“ nahm Ihre Musiker-Karriere im Jahr 1970 Fahrt auf. War der Übergang zu Rockballaden und Rockmusik fließend?
Peter Maffay: Jede Umstellung ist natürlich auch eine Herausforderung! Aber es war uns einfach total wichtig. Wir konnten damit endlich die Musik machen, die ich immer wollte. Und mittlerweile machen wir das schon über 50 Jahre!
Kaum dass Sie mit Ihrer Band mit Titeln wie „Eiszeit“ und „Sonne in der Nacht“ große Konzertbühnen eroberten, war da plötzlich auch noch das Rockmärchen Tabaluga über den kleinen grünen Drachen. Wie kam es dazu?
Wie auch in der Biografie „Auf dem Weg zu mir“ nachzulesen ist, war zu diesem Zeitpunkt noch die Ablieferung eines Albums bei meiner damaligen Plattenfirma fällig. Auf der Suche nach passenden Inhalten ist durch Zufall TABALUGA entstanden, was schließlich in einer großartigen Zusammenarbeit mit tollen Kollegen wie Rolf Zuckowski, Gregor Rottschalk und Helme Heine Ausdruck fand. TABALUGA wird im Jahr 2023 40 Jahre jung und irgendwie kann man das gar nicht glauben, dass aus einem Zufall ein solch schönes und zeitloses Projekt entstanden ist.
Im ersten Tabaluga-Album sangen Sie „Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben“. Im achten Tabaluga-Album singen Sie unter anderem über Windkraft. Sind Sie und Tabaluga erwachsen geworden?
Erwachsen wird man hoffentlich nie :) Natürlich wird man im Alter auch nachdenklicher und macht sich Sorgen um die Zukunft, vor allem um die unserer Kinder. Bei Tabaluga und in unserer Stiftung ist die Wertevermittlung auch schon immer groß geschrieben worden. Respekt, Liebe und Verantwortung für seine Mitmenschen, aber vor allem auch für die Umwelt und das Leben auf unserem Planeten. Dies alles gilt es zu bewahren und zu schützen. Da gehört der Umweltgedanke natürlich auch mit dazu.
Der kleine grüne Drache ist auch das Maskottchen Ihrer Stiftung. In den Tabalugahäusern tun Sie Kindern und Jugendlichen Gutes. Das zeugt von einer gehörigen Portion Gemeinsinn. Muss man sich Gemeinsinn leisten können?
Unsere Stiftung finanziert sich ausschließlich durch Spenden, aber auch darüber hinaus sind wir über jede Art der Zuwendung sehr dankbar. Es gibt beispielsweise auch Gruppen und vor allem Firmen, die einen so genannten Social Day bei uns verbringen und etwas Gutes tun, indem sie tatkräftig mithelfen. Auf Gut Dietlhofen waren dies zum Beispiel auch landwirtschaftliche Tätigkeiten oder der Bau von Zäunen und der Aufbau von Spielgeräten. Darüber haben wir uns sehr gefreut.
Mit dem Erlös aus dem Verkauf des KWA-Kunstkalenders konnten wir dank der Kalenderbilder von KWA-Freizeitkünstlern 6000 Euro für Ihre Stiftung einsammeln. Wofür wird das Geld verwendet?
Ein ganz herzliches Dankeschön für die Spende an alle, die dazu beigetragen haben. Großartig, dass Sie alle an unsere Schützlinge denken. Wir werden das Geld für Gruppenaufenthalte in unseren Einrichtungen beziehungsweise bei Kooperationspartnern verwenden. Dies ist ja auch der Zweck unserer Stiftung: therapeutische Aufenthalte für benachteiligte Kinder und Jugendliche zu ermöglichen. Ihnen eine Auszeit zu geben von ihrem oft belastenden Alltag, in der sie neue Kraft und Energie tanken können.
In unserer Stiftung wird Wertevermittlung großgeschrieben.
Peter Maffay
Im Jahr 1963 kam er als Teenager mit seinen Eltern von Rumänien nach Deutschland. Erste Erfolge erlangte er mit Schlagern, heute ist der Sänger, Gitarrist, Komponist und Musikproduzent für Rockmusik bekannt. Mit über 50 Millionen verkauften Tonträgern bricht er in Deutschland alle Rekorde. Die Märchenfigur Tabaluga hat Maffay mit dem gleichnamigen Rockmärchen bekanntgemacht. Tabaluga ist auch das Symbol der von ihm gegründeten Peter Maffay Stiftung.