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alternovum Ausgabe 2/2021

Vom Glück einen Garten zu haben …

Ein Beitrag über ältere Menschen und ihre Liebe zu Pflanzen.

Ottobrunn, KWA Hanns-Seidel-Haus, 24. Juli 2021

Ein Garten kann eine Welt für sich werden, dabei ist es ganz gleich, ob dieser Garten groß oder klein ist.

Hugo von Hoffmannsthal

Der Frühling und die aufblühende Natur lockten die Bewohner des Hanns-Seidel-Hauses wieder vermehrt nach draußen. Jetzt in der Gartensaison bietet unsere Gartenanlage demjenigen, der Freude am Gärtnern hat, die Gelegenheit sich einzubringen und dort Hand anzulegen, wo er Blumen wachsen lassen möchte.
 

Gertrud Buchner ist 2019 eingezogen. Zu Hause hatte sie einen großen Garten mit vielen Blumen aller Art. Sie liebt Blütenpracht. Und so gestaltet sie nicht nur ihre Pflanzbehälter auf dem Balkon mit farbenfrohen Blumen. Was sie hier besonders glücklich macht, ist die Möglichkeit, sich an verschiedenen Grünflächen ein wenig gärtnerisch zu betätigen, unter anderem am Brunnen. Unkraut jäten, etwas einpflanzen und im Sommer abends gießen, ist für sie gleichzeitig auch Gymnastik und das wiederum ist gesundheitsförderlich. Die Gartenarbeit und die Bewegung an der frischen Luft haben für sie etwas Heilsames und es bereitet ihr viel Freude, wenn sie dann das Ergebnis sieht. 

Als Hausleiterin wiederum bin ich glücklich, dass da jemand ist, der darauf achtet, dass der Löwenzahn in den Beeten nicht überhand nimmt, und auch mal daran erinnert, dass die eine oder andere Pflanze ersetzt werden sollte. Selbstverständlich schaut auch immer wieder ein Gärtner nach den Bäumen, Sträuchern und Blumen in der Gartenanlage.
 

Stiftsbewohner Alfred Webersberger hat bereits in jungen Jahren den Garten seines Vaters in einer Kleingartenanlage betreut und diese Begeisterung für Pflanzen ist ihm bis ins hohe Alter geblieben. Für ihn ist es Glück: „Wenn man etwas macht und daraus etwas wird.“ Alfred Webersberger sieht man nicht im Garten, dafür wird sein Balkon jedes Jahr zum Gemüseparadies. Kaum waren die Eisheiligen vorbei, baute er ein Gerüst auf seinem Balkon, an dem seine Tomaten und Paprikapflanzen entlang wachsen können. Sogar ein Avocadobäumchen, zwischenzeitlich einen halben Meter hoch, hat er herangezogen. Auch ein Bananenbäumchen wächst wunderbar heran.

Erntereifes Gemüse und eine volle Blütenpracht sorgen nicht nur für Glücksmomente bei unseren Gärtnern, auch die Mitbewohner erfreuen sich am Resultat. 
 

Im Hanns-Seidel-Haus gibt es übrigens viele fleißige Balkongärtner. Daher organisieren unsere Floristin Daniela Wurm und unsere Hauswirtschaftsleiterin Sophia Haas jedes Jahr zur rechten Zeit einen kleinen Blumenmarkt im Haus: sodass alle, die ihren Balkon mit Blumen schmücken möchten, auf kurzem Weg Geranien, Lobelien („Männertreu“), Husarenknöpfchen, Begonien und andere beliebte Blühpflanzen erwerben und gleich im Anschluss selbst einpflanzen können.

Neben all den hübschen Balkonblumen ist unser Beet vor der Terrasse unser ganzer Stolz. Die Pflanzen hat eine Bewohnerin, die anonym bleiben möchte, gestiftet. Mitbewohnerin Waltraud Schneider hat sich um die Pflanzen gekümmert, solange es ihr gesundheitlich möglich war. Dieses Beet beschert uns über viele Monate hinweg schöne Farbtupfer im Stiftsgarten. Die Sitzplätze auf der Terrasse werden gerne als Treffpunkt zur Kaffeezeit genutzt. Gute Unterhaltung trägt natürlich zum Gartenglück bei.
 

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