Der 38-Jährige arbeitet als Haustechniker im KWA Stift am Parksee. In seiner Freizeit sitzt er am liebsten mit der Angelrute am Echinger See.
Zum Angeln kam Thomas Duschek durch Freunde, als er acht war – und liebt es heute noch genauso wie vor dreißig Jahren. Damals ging er oft vor und nach der Schule angeln, heute vor allem am Wochenende, gerne von Freitag bis Sonntag. Er ist Single. „Allein ist man am See aber nur selten“, sagt er. „Man trifft immer jemanden, ratscht oder grillt auch mal mit Angelfreunden.“ Gespräche mit Spaziergängern kommen hinzu. Auch ein Arbeitskollege angelt gerne, geht manchmal mit an den See.
Doch Thomas kann auch gut mit seinen Gedanken und der Natur allein sein. Nachts zu angeln liebt er sehr. Vom offenen Zelt aus kann er das Leben nachtaktiver Tiere beobachten, Mäuse oder Biber in Aktion sehen. Und natürlich auch Schauspiele am Himmel sowie spektakuläre Sonnenuntergänge am Abend und Sonnenaufgänge am Morgen. „Ansitzangeln“ dient der Entspannung. „Ein Tag Angeln ist wie eine Woche Urlaub“, sagt der KWA-Haustechniker.
Wenn es ihm am Wasser doch mal zu langweilig wird, zieht er an der Schnur einen passenden künstlichen Köder durchs Wasser, um den Jagdinstinkt von Raubfischen zu wecken und einen zu fangen. „Spinnfischen“ oder einfach nur „Spinnen“ nennt man das.
Wer denkt, dass Angeln ein billiges Hobby wäre, liegt daneben. Die Mitgliedschaft in einem Münchner Fischereiverein kann pro Jahr 2000 Euro Beitrag kosten. Außerdem gibt es an seinem Wohnort München lange Wartelisten. Deshalb fährt er zum Angeln in den Landkreis Freising. In Eching beträgt der Mitgliedsbeitrag nur 160 Euro.
Thomas gibt sein Geld lieber für eine gute Angelausrüstung aus. Die kostet so viel wie eine gute Golfausrüstung, sagt er. Neben verschiedenen Ruten und Ködern verwenden Angler heutzutage beispielsweise auch elektronische Bissanzeiger. Erfasste Vibrationen werden digital zu einem Signal verarbeitet. Das nächtliche Piepsen kann schon mal ein Fehlalarm sein, sorgt jedoch dafür, dass kein Fisch unnötig lange an der Angelschnur hängt.
Zwei Stück „Gutfisch“ darf ein Angler pro Tag in Eching aus dem Wasser holen. Gutfische sind bestimmte Speisefischarten, die Fangbeschränkungen unterliegen. Als Mitglied des Fischereivereins Echings achtet er darauf, dass auch andere alle Regeln beachten und das Gewässer nicht leer fischen. Er darf sich zeigen lassen, was andere im Eimer haben – und tut dies auch, wenn jemand auffallend oft etwas aus dem Wasser zieht.
Als Vereinsmitglied hat er außerdem vier Arbeitseinsätze pro Jahr. Dabei werden beispielsweise Bäume geschnitten oder Müll gesammelt. Letztgenanntes ist für ihn auch ohne Arbeitseinsatz selbstverständlich. Er will keinen Müll am See haben und schon gar nicht im See. Karpfen, Hechte und Barsche gibt es im Echinger See vor allem.
Wenn er mal nichts fängt, ist das für ihn kein Problem. Es geht Thomas viel mehr um die Entspannung und die Natur als um den Fischfang. Seinen Fang verschenkt er meist an Bekannte, isst selbst höchstens ein Mal im Monat Fisch – wenn, dann Karpfen. Im Sommer will Thomas zusammen mit einem Freund an der Donau fischen. Das sei etwas ganz anderes als an einem See. Darauf freut er sich schon.