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alternovum Ausgabe 1/2023

KWA-Wohnstift als Zufluchtsort

Im KWA Kurstift Bad Dürrheim finden Geflüchtete ein Zuhause auf Zeit. – Ein Beitrag von Sandy Binkwoski.

Bad Dürrheim, 08. März 2023

In kürzester Zeit forderte der Ukrainekrieg Zigtausende Todesopfer. Um sich und ihre Familien vor Bomben- und Raketenangriffen in Sicherheit zu bringen, flüchteten viele aus ihrer Heimat. Rund 300 Ukraine-Flüchtlinge kamen nach Bad Dürrheim und suchten hier eine Bleibe. Viele von ihnen hatten Familienmitglieder und das eigene Haus zurücklassen müssen. Besonders hilfsbereite Bad Dürrheimer Bewohner und auch die Kommune organisierten Unterkünfte und Mobiliar. Außerdem wurden Kleidung, Geld, Nahrung, Medikamente und Spielsachen für die vielen Kinder gesammelt und gespendet. 

Auch Mitarbeiter und Bewohner des Kurstifts hat dieser Kriegsausbruch erschüttert. Einige versetzte er in eine Zeit zurück, in der sie selbst hatten fliehen müssen. „Hier im Haus haben wir nicht lange gezögert. Ich habe mich direkt mit dem Integrationsbeauftragten der Stadt in Verbindung gesetzt, um einige unserer Gästeapartments für die ukrainischen Flüchtlingsfamilien zur Verfügung zu stellen“, berichtet die Stiftsdirektorin des Kurstifts, Ileana Rupp.

Schon im April 2022 zogen zuerst Verwandte einer Mitarbeiterin der Hauswirtschaft in möblierte Apartments – eine Dame mittleren Alters sowie ein junges Geschwisterpaar. Im Mai folgten zwei Mütter mit ihren Kindern. „Den Bewohnern lag es sehr am Herzen, einen Beitrag zu leisten und Menschen in der Not zu unterstützen“, so Rupp weiter. Im Kurstift hatten und haben Geflüchtete eine Chance, ihr Leben weitestgehend normal weiterzuleben. 

Olena Frankova wohnt nun seit neun Monaten mit ihren beiden Töchtern im Kurstift. Daria und Polina besuchen die Realschule am Salinensee. Ihre Mutter arbeitet inzwischen als Teilzeitkraft im Restaurant-Café, unterstützt ihre Kolleginnen im Service und lernt dabei die deutsche Sprache. Während Olena im Café das Abendessen für die Bewohner vorbereitet, spielen Daria und Polina im Foyer mit russisch-stämmigen Bewohnern Domino. Die Mädchen vermissen ihre Heimat in der Ukraine sehr, besonders jedoch ihren Vater, der zurückbleiben musste.

Auch wenn das Kriegsende noch nicht absehbar ist, hoffen alle darauf, dass sich die Familien wieder vereinen können. Bis dahin soll ihnen das Dach des Kurstifts Sicherheit und Glück bringen.
 

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