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alternovum Ausgabe 2/2021

Prof. Dr. Manfred Matusza: ein Wirtschaftsexperte im Kontrollgremium

Seit 2005 im KWA-Aufsichtsrat, seit 2016 Vorsitzender. – Ein Beitrag von Sieglinde Hankele.

München, 20. Juli 2021

Seit der Umwandlung der Rechtsform von KWA im Jahr 2005 – vom gemeinnützigen Verein in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft – gehört Professor Dr. Manfred Matusza dem KWA Aufsichtsrat an. 2008 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, 2016 zum Vorsitzenden. Jetzt im Juni wurde er in diesem Amt bestätigt. Über die gesetzlich vorgeschriebene Kontrollfunktion hinaus sind Manfred Matusza zwei Aspekte besonders wichtig: Dass KWA „wirtschaftlich gesund“ ist, und, dass KWA sich nicht nur äußerlich, sondern auch inhaltlich kontinuierlich weiterentwickelt, damit sich Bewohner und Mitarbeiter wohlfühlen. Das eine bedinge das andere.

Bei den Aufsichtsratssitzungen gebe es bisweilen durchaus unterschiedliche Meinungen zu einzelnen Themen. Dennoch konnte Matusza bisher immer einstimmige Beschlüsse erwirken, die alle Aufsichtsratsmitglieder dann auch mittrugen. Er sieht sich als Vorsitzender in der Rolle eines Moderators, der im Fall von Dissens nach Kompromissen und guten Lösungen sucht. Die gleiche Rolle hat er auch als Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen eingenommen. Dieses Amt füllte er von 1995 bis 2002 aus. 

Ich wollte immer etwas bewegen.

Prof. Dr. Manfred Matusza

Geboren ist Matusza auf der Ostseeinsel Fehmarn, 1944. Ein Jahr bevor er eingeschult wurde, zog die Familie „aufs Festland“, nach Oldenburg. Dort absolvierte er auch sein Abitur, verpflichtete sich dann für zwei Jahre der Bundeswehr. Er kam nach Rendsburg in eine Fernmelde-Kompanie,  konnte die Offizierslaufbahn einschlagen und eine Ranger-Ausbildung durchlaufen. Auf die Fernmeldeschule am Starnberger See freute er sich. „Bei uns im Norden war damals für junge Menschen wenig geboten“, erinnert er sich. In Bayern hat er dann auch seine Frau kennengelernt – und ist nun schon seit 54 Jahren mit ihr verheiratet. Sie wurden zum ersten Mal Eltern, als er im ersten Semester Wirtschaftswissenschaften studierte.

Nach Studium, Assistenztätigkeit und Habilitation an der Universität Tübingen war er ein knappes Jahr lang für eine große Unternehmensberatung tätig, in ganz Deutschland unterwegs. Doch das lag ihm nicht. Er sei ein Familienmensch. Und so wechselte er 1982 ins Baden-Württembergische Wirtschaftsministerium, in das Grundsatzreferat. Als Wirtschaftswissenschaftler sei er dort ein Exot gewesen, habe viel mit Juristen zusammengearbeitet. „Das war eine ganz neue, jedoch wertvolle Erfahrung“, so Matusza. Als Erwin Teufel 1991 Ministerpräsident wurde, hat dieser ihn ins Staatsministerium berufen. „Das war eine glückliche Fügung, weil wir beide uns sehr gut verstanden“, sagt Matusza. An seinem Wohnort Horb hatte er einen Arbeitskreis Wirtschaft ins Leben gerufen  und damit so einiges bewegt.

Der Arbeitskreis brachte unter anderem eine Außenstelle der Berufsakademie mit auf den Weg und stärkte damit den Standort; Matusza war neben seiner Lehrtätigkeit an der Universität Tübingen Dozent an der Württ. Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie. Er wirkte aktiv mit am „Stuttgarter Modell“, einem Pilotprojekt der Akademie für eine neue Studienform, die auf Initiative von Unternehmen wie Daimler, IBM, Hewlett-Packard schließlich in der Dualen Hochschule Baden-Württemberg mündete.

Längst ist diese Studienform bundesweit ausgerollt, hat sich bewährt. Erklärtes Ziel war und ist, durch die Verbindung von Theorie und Praxis sowie Hochschule und Unternehmen letztendlich Wissen mit Know-how zu verknüpfen und den Studierenden ab Studienbeginn ein Einkommen zu sichern, für das der Arbeitgeber aufkommt.

Als Dozent der ersten Stunde konnte Matusza Lehrpläne mitentwickeln. „Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts“, habe er oft zu seinen Studenten gesagt. Doch auch Soziales hat ihn schon immer interessiert, das Thema Renten beispielsweise. Seine Vorlesungs- und Vortragstätigkeit beendete er 2019, auf KWA will er noch eine Weile achten. „Ich wollte immer etwas bewegen“, sagt er. Auch bei KWA. 

Seit 2019 leben er und seine Frau in ihrer neuen Wahlheimat Potsdam. Die zweite Heimat ist Griechenland, wo sie schon seit Jahrzehnten einen weiteren Wohnsitz haben – und gute Freunde. Beide freuen sich jedoch vor allem darauf, nach der langen Zeit von Corona-Restriktionen die drei Kinder und ihre Familien endlich mal wieder besuchen und in die Arme schließen zu können. Stolz berichtet Matusza von sieben Enkelkindern. 

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