Betreut von Imker Thomas Hätty.
Einem Vorschlag von Mitarbeitern folgend, ließ die Stiftsdirektorin des KWA Parkstifts Hahnhof, Gabriele Grader, im Frühjahr 2022 im Stiftspark zwei Bienenstöcke aufstellen. Das finden auch viele Stiftsbewohner gut.
In jedem der beiden Hahnhof-Bienenvölker befinden sich in den Sommermonaten circa 50.000 Bienen. Sie sammeln in einem Radius von rund drei Kilometern Nektar, Pollen sowie Wasser, um daraus Honig zu produzieren. Der erste Honig wurde Ende Juni geerntet. Ein weiterer Schleudertermin war Mitte Juli. Der Hahnhof-Honig ist hell, schmeckt sehr süß und fruchtig, ist ein Blütenhonig. Honig „aus eigener Produktion“ kann nun im Lädchen des Hahnhofs erworben werden – solange der Vorrat reicht.
Im Durchschnitt trägt ein Volk 15-30 Kilogramm Honig pro Jahr ein. Im Hahnhof wurden beim ersten Termin 20 Kilogramm geschleudert, beim zweiten Termin dann 10. „Hierzu muss ich auf den schlechten Start im Frühjahr hinweisen“, sagt Imker Thomas Hätty. „In langen Regenperioden und an kalten Tagen gab es keinen Flugbetrieb. Außerdem wurde der Nektar an den Blüten ausgespült.“ Im Sommer war es dann zu trocken für großen Ertrag.
Schon nähern wir uns der kalten Jahreszeit. Wussten Sie schon? Bienen halten keinen Winterschlaf, sondern Winterruhe. Die Bienenkönigin legt ab Mitte September die Eier für die Winterbienen. Im Winter besteht ein Volk aus circa 10.000 Bienen plus einer Königin. Bei einer Außentermperatur unter 10 Grad stellen Bienen den Flugbetrieb ein und bilden dann eine sogenannte Traube um die Königin. Durch „Zittern“ kann im Innern der Traube eine Temperatur zwischen 28-34 Grad gehalten werden – auch bei minus 20 Grad Umgebungstemperatur. Die Königin bleibt so immer im Warmen. Sie wird gefüttert.
Ein durchschnittliches Volk verbraucht im Winter circa 15-20 Kilo Honig. Ab Außentemperaturen von plus 10 Grad im neuen Jahr beginnt die Königin Eier zu legen. Die neu geschlüpften Bienen lösen dann die Winterbienen ab. Das nennt man das Frühlingserwachen. Eine Winterbiene lebt bis zu 6 Monate, eine Sommerbiene maximal 40 Tage.
Der Imker, der die Hahnhof-Bienenvölker betreut, wohnt in der Nachbarschaft. Die Imkerei Hätty befindet sich in der 3. Generation. Der 10-jährige Tim und der 8-jährige Max unterstützen ihren Vater bereits als Jungimker. Momentan gehören 15 Völker zur Imkerei. Diese wird nicht aus rein kommerziellen Gründen betrieben. „Regelmäßig halten wir in Schulen und Betrieben Vorträge über das Leben der Bienen und ihre Bedeutung für die Natur“, berichtet Hätty. Er ist Mitglied im Imkerverein Baden-Baden. „Gerne unterstützen wir Betriebe und Heime, um etwas Gutes für die Natur zu tun und für einen guten Umgang mit Freiflächen zu sensibilisieren.“
Längst wissen die Stiftsbewohner, dass der „Bienenvater“ immer am Wochenende zu „seinen Mädels“ kommt. „Fans“ schauen dann von Parkbänken aus zu, wie sich der Imker um die Bienen kümmert.