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alternovum Ausgabe 2/2022

Fünf Fragen an KWA-Aufsichtsrätin Prof. Dr. Barbara Fink

INTERVIEW zum Thema Nachhaltigkeit – von Sieglinde Hankele.

Unterhaching / Bad Krozingen, 27. September 2022

Frau Professor Fink, was gehört für Sie zu Nachhaltigkeit?

Wir wollen doch, dass möglichst alle ein schönes und erfülltes Leben auf dieser Welt haben, auch die zukünftigen Generationen – das ist für mich Nachhaltigkeit. Deshalb müssen wir sorgsam mit Ressourcen und Energien umgehen und nicht mehr verbrauchen, als nachwachsen kann. Nachhaltig leben heißt für mich, meine Art zu leben und die Gegenwart so zu gestalten, dass es nicht zu Lasten der nächsten Generation geschieht.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihren Forschungsfeldern und Lehrgebieten?

Als Ärztin ist für mich Nachhaltigkeit ein enorm wichtiges Prinzip. Ein Beispiel: Neben der beabsichtigten Wirkung eines Arzneimittels treten immer auch unerwünschte oder sogar schädliche Nebenwirkungen auf. Zum Glück verursachen Medikamente, in richtiger Dosierung eingenommen, meist nur geringfügige Nebenwirkungen. Wird die Dosis deutlich erhöht, verschwinden die Beschwerden vielleicht schneller, es kommt dadurch aber vermehrt zu unerwünschten Nebenwirkungen. Schnellschüsse lohnen sich nicht! Es lohnt sich, geduldig und damit nachhaltig zu sein und die richtige Dosierung wenn nötig auch über längere Zeit einzuhalten, um eine dauerhaft positive Wirkung zu erreichen. Solche Verhaltensweisen sind für mich eine wichtige Grundlage, die ich auf meinen Forschungsfeldern und in meiner Lehre gegenüber den Studenten vertrete. 

Als Lokalpolitikerin kennen Sie viele Menschen und Unternehmen. Mögen Sie uns eine besonders pfiffige Idee in puncto Nachhaltigkeit beschreiben?

An meinem Wohnort gibt es eine Initiative, die mir sehr imponiert. Eine Gruppe Ehrenamtlicher mit Know-how betreibt in den Räumlichkeiten einer Schule ein sogenanntes Reparaturcafé. Jeden zweiten Samstag im Monat können dort Gegenstände abgegeben werden, die nicht mehr funktionieren, und wenn möglich werden sie dann fachmännisch repariert. Meistens handelt es sich um elektrische Kleingeräte, die unrepariert schnell auf dem Schrottplatz landen würden, und repariert noch eine ganze Weile nützlich sein können. 

Auch KWA hat Nachhaltigkeit im Blick. Was scheint Ihnen dabei besonders wichtig?

KWA liegt die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner sehr am Herzen. Deshalb werden regelmäßig Kundenbefragungen durchgeführt und die aus den Ergebnissen resultierenden Maßnahmen, wenn möglich und sinnvoll, zeitnah umgesetzt. Hier werden die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner, die sich ständig weiterentwickeln, und die fachlich begründeten Anforderungen zu einem Qualitätskonzept vereint, das Seinesgleichen sucht. Bewohnerinnen und Bewohner einzubinden scheint mir enorm wichtig. Nur so kann KWA nachhaltig weiterentwickelt werden. 

Inwiefern versuchen Sie selbst, nachhaltig zu leben?

Häufig sind es ja die vielen Kleinigkeiten des täglichen Lebens, die dann in der Summe zum Erfolg führen: weniger Plastikverpackungen zu benutzen, Müll wo möglich zu vermeiden oder zum Beispiel als Kompost wieder zu verwenden, bei kurzen Strecken zu Fuß gehen und das Auto in der Garage lassen. Das sind nur einige Beispiele des täglichen Lebens, in denen auch mir Nachhaltigkeit gewissermaßen in Fleisch und Blut übergegangen ist. Im Übrigen versuche ich das, was ich anpacke, so gewissenhaft und nachhaltig wie möglich zu erledigen. 
 

Wir dürfen nicht mehr verbrauchen, als nachwachsen kann.

Prof. Dr. Barbara Fink

Prof. Dr. Barbara Fink

Der Radiologin obliegt am Klinikum Villingen-Schwenningen im Auftrag des Regierungspräsidiums die Ausbildung im Strahlenschutz. Darüber hinaus ist sie an der Hochschule Furtwangen als Lehrbeauftragte tätig. Sie war mehrere Jahre Mitglied im Kreistag  des Schwarzwald-Baar-Kreises und ist derzeit als Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat der Stadt Bad Dürrheim. Am 24. Juni 2022 wurde die KWA-Aktionärin in den KWA-Aufsichtsrat gewählt.

Es lohnt sich, geduldig zu sein, um eine dauerhaft positive Wirkung zu erreichen.

Prof. Dr. Barbara Fink

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