... nach 20 Jahren Hausleitung im KWA Albstift Aalen. – Ein Beitrag von Sieglinde Hankele.
Seit Anfang 2019 gehört Manfred Zwick als Prokurist der KWA-Geschäftsleitung an und schließt damit „die Lücke zwischen dem strategischen und dem operativen Geschäft“. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Personalentwicklung und im Qualitätsmanagement, zudem verantwortet er den Aufbau des KWA Bildungszentrums München.
Zumindest einmal im Monat tauscht er sich intensiv mit allen KWA-Hausleitungen aus, sodass die Sichtweise der Standorte in seine Arbeit einfließen kann. Seit dem späten Frühjahr steuert er Häuser auch wieder persönlich an, um „greifbar“ zu sein. Im Rahmen von Management-Audits begleitet er den Fortschritt von angestoßenen Veränderungen.
Herausforderungen mochte der in Ellwangen Geborene und auf der Ostalb Aufgewachsene schon immer. Kaum dass er nach dem Zivildienst im Rettungsdienst seine Ausbildung in der Krankenpflege im Klinikum Heidenheim abgeschlossen hatte, begann er 1986 eine Ausbildung zur Stationsleitung – und nahm diese Aufgabe schließlich am Klinikum sieben Jahre lang wahr: Er leitete eine Station mit Tumorpatienten.
1996 wechselte Zwick ins KWA Albstift Aalen, übernahm dort drei Jahre lang die Pflegedienstleitung und absolvierte berufsbegleitend eine Weiterbildung im Pflegemanagement, um sein pflegefachliches Wissen zu vertiefen, aber auch, um strukturelles Arbeiten noch besser zu verstehen. „Dass Arnd-Werner Schug damals das Albstift leitete, war ein Glücksfall“, sagt er, „weil ich von ihm viel über das Stiftsleben lernen konnte.“ Als Schug aus familiären Gründen in eine andere KWA-Einrichtung wechselte, ergriff Zwick die Chance, folgte ihm 1999 in Aalen in der Hausleitung nach.
In seinen 20 Jahren als Stiftsdirektor prägte Zwick das Albstift nachhaltig, brachte die Auslastung sowohl im Pflegebereich als auch im Wohnstift auf ein hohes Niveau – nicht zuletzt dank einer hausbezogenen strategischen Planung und der konsequenten Umsetzung von Innovationen. Im Jahr 2002 hat er nach dem Vorbild zweier anderer KWA Wohnstifte im Albstift eine Tagesbetreuung installiert. „Eine Kreation der Aalener Köpfe war dann das Angebot zu Genesungsaufenthalten“, berichtet Zwick. Menschen mit Unterstützungs- oder Pflegebedarf wurden (und werden noch heute) in der Tagesbetreuung oder in der Kurzzeitpflege versorgt, während pflegende Angehörige sich im „Seniorenhotel“ – einem Wohnstiftsappartement – erholen und das Leben auf der Ostalb genießen können.
Die Etablierung eines Menüservice für Aalener Betriebe, Schulen und Kindergärten wurde ein weiteres Erfolgsmodell. Dass die Stadt Aalen im Albstift Räume für den Betrieb einer Kindertagesstätte angemietet hat, ist ebenfalls einem Gedanken von Zwick entsprungen: Wenn der Weg zur Arbeit und zum Kindergarten der gleiche ist, lassen sich für junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Beruf und Familie viel besser vereinen.
In seinen Albstifts-Jahren hat Zwick aber nicht nur enge Kontakte zur Kommune und zu Betrieben aufgebaut und gepflegt, sondern auch zur Hochschule Aalen, zur Dualen Hochschule Heidenheim und zur Hochschule Fulda. Gemeinsam mit Professoren und Studierenden konnte er so manches zukunftsweisende Projekt realisieren, so zum Beispiel Mitarbeiterbefragungen, stationäre Tourenplanung oder die Entwicklung der Tagespflege mit einem Sinnesgarten. Auch das Magnethausmodell nach amerikanischem Vorbild wurde zusammen mit der Hochschule Aalen entwickelt. Was Zwick mit großem Elan vorangetrieben hatte und als einer der Ersten von Krankenkassen für das Albstift anerkannt bekam: das sogenannte Heimarztmodell, welches eine gute Versorgung mit Ärzten sicherstellt.
Als Stadtrat von Aalen setzt sich Manfred Zwick seit zwei Jahren unter anderem für die Belange von Familien und älteren Menschen ein. Im Ausschuss Kultur/Bildung/Finanzen arbeitet er an verschiedenen sozialen Projekten mit.
In seiner Funktion als Mitglied der KWA-Geschäftsleitung ist Zwicks vorrangiges Ziel, eine Balance zwischen Mitarbeitern und KWA-Kunden – Bewohnern, Patienten und Dienstleistungsbeziehern – sicherzustellen. „Wenn es gelingt, dass KWA noch besser als Träger mit hoher fachlicher Kompetenz wahrgenommen wird, können wir einerseits Mitarbeiter mit entsprechender fachlicher Expertise gewinnen, andererseits dauerhaft eine hohe Dienstleistungsqualität erzielen.“
Diesbezüglich gibt Zwick jetzt den Takt vor. Und das kann er gut, schließlich spielt er seit Jahrzehnten in seiner Freizeit Schlagzeug. Das Motorradfahren dient eher dem Naturgenuss. Seine Frau hat ihm zuliebe Motorradfahren gelernt, er ihr zuliebe das Tanzen. Seine Familie ist ihm sehr wichtig: die Frau, die beiden erwachsenen Söhne, die Tochter und die zwei Jahre alte Enkelin. Alle zusammen sorgen für Ausgleich und Inspiration, desgleichen die 15 Kilometer langen Jogging-Runden, die er ein-, zweimal pro Woche läuft. Dabei begleiten ihn in der Regel seine Hunde, zwei Magyar Vizsla. „Da kommen mir oft die besten Ideen“, sagt der 62-Jährige.