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alternovum Ausgabe 3/2021

Seelsorge und Gottesdienst im Kurstift

Ein Beitrag von Sandy Binkowski.

Bad Dürrheim, 24. November 2021

Das KWA Kurstift in Bad Dürrheim hat einen engen Bezug zu den Seelsorgeeinheiten der Stadt. Wöchentlich finden in der hauseigenen Kapelle Gottesdienste statt, aber auch der direkte Austausch mit den Gemeindevertretern ist den Bewohnern wichtig.

Pfarrer Bernhard Jaeckel vertritt die evangelische Kirchengemeinde Bad Dürrheims mit seinen circa 2300 Gemeindemitgliedern mittlerweile schon seit zwölf Jahren. Bevor er nach Bad Dürrheim kam, arbeitete er vornehmlich in der Krankenhausseelsorge und wirkte nebenbei bei einer Stiftung der Altenhilfe mit. Heute besucht er regelmäßig vier Senioreneinrichtungen in der Gemeinde. Gerne führt Pfarrer Jaeckel die Generationen zusammen, indem er seine Konfirmandinnen und Konfirmanden zum Austausch ins Kurstift bringt.

„Glaube ist nicht nur der Sonntagsgottesdienst allein. Es geht auch um das Engagement, das man in Einrichtungen einbringt, und um die Bedeutung von Krankheit und einem Leben mit Einschränkungen. An dieser Stelle brauchen Menschen Unterstützung und einen Ansprechpartner.“

Im Kurstift finden im Kirchenjahr viele Feste statt, die ökumenischen Charakter haben, wie Erntedank, das Gedenken an Verstorbene, Weihnachten sowie die Passions- und Osterzeit. Insbesondere Menschen im hohen Alter mit gesundheitlichen Einschränkungen, die den Gottesdienst nicht mehr besuchen können, möchte Pfarrer Jaeckel durch seine Besuche auffangen, auch wenn eine intensive Begleitung nicht immer möglich ist. „Auch während Krisen oder in der Sterbephase möchte ich für Gemeindemitglieder ansprechbar sein, da sie gerade dann häufig Glaubensfragen haben oder Unterstützung benötigen.“

Im Kurstift spürt er, dass diese Sterbekultur unterstützt wird und das Gedenken an Verstorbene zum Leben im Haus gehört. Er schätzt den guten Kontakt zur Leitung, den Mitarbeitern und Bewohnern sehr: „Das Haus strahlt durch die gelebte Seelsorge Offenheit und Präsenz aus. Ich bin gerne bei meiner kleinen Kurstift-Gemeinde.“

Seit 1995 lebt Pfarrer Paul Heizmann in Bad Dürrheim und besucht die Bewohner des Kurstifts seit nunmehr 26 Jahren. Die römisch-katholische Kirchengemeinde in Bad Dürrheim unterstützt er nun schon seit vielen Jahren als Priester im Ruhestand und übernimmt Dienste zur Aushilfe. „Ich gehöre wohl zu einem der Dienstältesten im Kurstift“, munkelt er lachend.

„Auch im Ruhestand übernehme ich die Seelsorge weiterhin gerne. Die vier Pfarreien, die unsere Gemeinde hat, wurde unter uns Seelsorgern aufgeteilt, sodass wir all unsere Gemeindemitglieder so intensiv wie möglich begleiten können.“

Bei den Gottesdiensten, die er im Kurstift hält, ist ihm eine besondere, ansprechende und schöne Gestaltung sehr wichtig: „Jeder Gottesdienst soll eine Feier sein.“ Auch das Singen aus dem Gotteslob darf dabei nicht fehlen. Die Melodien sind an den Gottesdienstabenden durch alle Flure zu hören. „Es ist schön, dass das Haus den Glauben der Bewohner so wunderbar unterstützt“, bekundet Pfarrer Heizmann. Besonders schön gestaltet sich jeden Herbst das Erntedankfest, wenn alle Gaben um den Altar herum drapiert werden.

In seiner Freizeit ist der pensionierte Priester gerne in der Natur unterwegs. Doch seine Berufung und Leidenschaft ist die geistliche Begleitung, weshalb er auch noch im Ruhestand Menschen zur Seite steht, die Hilfe brauchen. Für Pfarrer Heizmann ist es die größte Bereicherung, den Glauben an die Menschen zu bringen, die es nicht mehr allein schaffen in die Kirche zu gehen. „Auf die heilige Kommunion muss niemand verzichten, der alt oder krank ist. Wenn die Nähe zum Glauben gewünscht wird, dann tun wir als Seelsorger unser Bestes, um diesen Wunsch zu erfüllen.“


Überlass alle deine Sorgen dem Herrn! Er wird dich wieder aufrichten, niemals lässt Er den scheitern, der treu zu Ihm steht. – Psalm 55, 23

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