Die Sozialpädagogin und Gerontologin arbeitet seit 25 Jahren im KWA Parkstift St. Ulrich. - Ein Beitrag von Sieglinde Hankele.
„Ich denke, es gibt wenige andere berufliche Tätigkeiten, die ähnlich abwechslungsreich sind, wie die Leitung eines Stifts“, sagt Anja Schilling und beschreibt als zentrale Facetten ihrer Arbeit: die Begleitung von Menschen in der Lebensphase Alter, die Verantwortung für Mitarbeiter, das Umsetzen von Konzepten, den Blick auf die Wirtschaftlichkeit, die Planung von Modernisierungen sowie den Aufbau und die Pflege von Netzwerken.
In Gaggenau aufgewachsen, studierte sie in Freiburg Sozialpädagogik und arbeitete zunächst im Sozialdienst einer Rehabilitationsklinik. Als sich ihr Stundendeputat dort verringerte, stieg sie im KWA Parkstift St. Ulrich in Bad Krozingen in Teilzeit in die Sozialberatung ein – am 1. April 1995. Diese Stellenkombination führte sie acht Jahre lang fort und absolvierte parallel dazu ein Studium der Sozialen Gerontologie. Ein besonderes Interesse an der Arbeit mit älteren Menschen hatte sich schon vor dem Studium bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr in einem klassischen „Altenheim“ herausgebildet.
2003 nahm Anja Schilling im Parkstift St. Ulrich eine Vollzeitstelle an, zunächst in der Kundenbetreuung, dann als Hausleitungsassistenz. 2007 übernahm sie schließlich als Stiftsdirektorin die Gesamtverantwortung – und prägt seitdem die Einrichtung mit viel Empathie und Kompetenz. In den ersten vier Jahren ihrer Hausleitung waren die Herausforderungen besonders groß: Das komplette Haus Schwarzwald wurde modernisiert, in mehreren Abschnitten, bei laufendem Betrieb. Ein sensibler Umgang mit erforderlichen Umzügen und Veränderungen zahlte sich am Ende für alle aus.
Großen Wert legt Anja Schilling auf die Teilhabe aller Bewohner an möglichst vielen Angeboten und Aktivitäten. Bewohner mit Einschränkungen werden auch in Feiern integriert. Alle freuen sich diesbezüglich schon auf die Nach-Corona-Zeit. Derzeit steht der Schutz von Bewohnern und Mitarbeitern im Fokus. Gleichzeitig bemüht sich das ganze Team des Parkstifts um ein wenig Abwechslung im Bewohneralltag. Ausdrücklich danken möchte Anja Schilling auf diesem Weg allen, die die Einrichtung auch in dieser Zeit mit Verständnis und kleinen Aufmerksamkeiten für die Bewohner unterstützen.
Die Einführung von persönlicher Assistenz bei KWA als unterstützendes Element hat Anja Schilling von Anfang an befürwortet, sich im gleichnamigen KWA Projekt im Jahr 2007 unter der Leitung von Prof. Dr. Roland Schmidt mit ihrem ganzen Know-how und Erfahrungsschatz eingebracht. Persönliche Assistenz sei in Corona-Zeiten besonders wertvoll. Als bisherigen Höhepunkt ihres Engagements in der Altenhilfe nennt die heute 53-Jährige ihren Vortrag vor der Enquetekommission Pflege im baden-württembergischen Landtag im Februar 2015 zum Thema stationäre Altenpflege. In den kommenden Jahren will sie verstärkt das Thema Ausbildung in den Blick nehmen, auch neue Wege gehen. Als weiteres wichtiges Projekt benennt die Stiftsdirektorin die Vermittlung von palliativem Wissen an Laien. Dazu wird es auch Kurse für die Öffentlichkeit geben.
Um sich selbst immer wieder zu „erden“, packt Anja Schilling in ihrer Freizeit am liebsten den Rucksack, Proviant und ein Zelt und erwandert sich gemeinsam mit ihrem Mann nicht nur den Schwarzwald, sondern auch ferne Regionen, unter anderem Tasmanien, Neuseeland und Norwegen. Ursprüngliche Natur mag sie dabei lieber als ausgetretene Touristenpfade. Dennoch schätzt sie ihren Hausberg, den Schönberg, für die rasche Erholung in reizvoller Natur.
Zum Dienstjubiläum gratuliert ganz KWA, liebe Frau Schilling, und wünscht weiterhin viel Freude und Erfolg mit der Arbeit und beim Wandern!
Ich denke, es gibt wenig andere berufliche Tätigkeiten, die ähnlich abwechslungsreich sind, wie die Leitung eines Seniorenstifts.
Anja Schilling